Ich habe die Kunst unter den Fingern von Frauen gefunden, die sich um alle Hausarbeiten kümmern und bis Mitternacht neben einer schummrigen Lampe sticken. Sie kann das Taschentuch eines frischgebackenen Bräutigams anfertigen, der nach vielen Jahren seine Geliebte erreicht hat, oder sie kann ein Tuch (Schal) sticken, das die Liebe und Zuneigung des Geliebten zu seiner Geliebten in all seinen Blumen und Blättern zeigt. Ich sah die Kunst in dem verborgenen Lächeln der Stickerin, die in ihrer Vorstellung ein zartes Taschentuch für ihren Geliebten webt, so dass sie, wenn er erscheint, einen roten Apfel mit dem gestickten Taschentuch abwischen und es ihm mit Liebe überreichen kann. Ich habe die Kunst in den Tränen einer Mutter gesehen, die mit ihrer Handstickerei dem Familienvater helfen und einen Teil der Familienwirtschaft lösen konnte. Ja, ich sah die Kunst als etwas Natürliches in den Herzen der Menschen! Menschen ohne Heuchelei, mit reinen Absichten, ehrlich und wahrhaftig. Ich habe das Wesen der Kunst verstanden, als ich mich mit netten und geduldigen Frauen zusammensetzte und sie nach dem Hauptgrund für ihre Entwürfe fragte. Ich habe die Kunst verstanden, als ich die anthropologische Ästhetik unter den Augen und Fingern der Landfrauen sah. Ich verstand die Kunst, weil ich den Menschen verstand, und dieser Mensch sind die beleidigten und verbitterten Frauen in meiner Heimat Afghanistan.